Aktualisierte Fragenkataloge im Flugfunk
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Häufig erreichen mich E-Mails besorgter App-Nutzer*innen mit der Frage, wie aktuell die Fragenkataloge in meiner Flugfunk-App seien oder ob die Aufgaben in der App bereits auf die neueste Version des Fragenkatalogs aktualisiert wurden. Auch beunruhigt es manchmal Flugschüler*innen, wenn die Fragen in der App bereits aktualisiert wurden, bei ihrer Prüfung jedoch noch der alte Fragenkatalog verwendet wird.
Ich biete seit 2019 Apps zur Vorbereitung auf Flugfunkzeugnisse an. Zuerst entwickelte ich den Flugfunktrainer für Android, zwei Jahre später kam die Version für iOS-Geräte dazu. Seit 2023 ist meine neue App FunkTraining2Go verfügbar, mit der ebenfalls für BZF und AZF gelernt werden kann. Seit ich Apps anbiete, hat die Bundesnetzagentur (BNetzA) etwa einmal im Jahr neue Fragenkataloge für die Flugfunkprüfungen veröffentlicht. Sobald ich von einem neuen Fragenkatalog erfahre, arbeite ich diesen in meine Apps ein. Bei meinen Updates versuche ich jedoch auch immer, das Gültigkeitsdatum der neuen Fragenkataloge zu berücksichtigen.
Natürlich kommt es auch vor, dass ein*e aufmerksame*r Benutzer*in vor mir von einer neuen Version eines Fragenkatalogs erfährt. Ich freue mich daher weiterhin über E-Mails mit entsprechenden Nachfragen. In diesem Artikel möchte ich dennoch einmal die Updates der vergangenen Jahre analysieren und zeigen, dass eine Aktualisierung des BZF-Fragenkatalogs in aller Regel zumindest keinen Grund zur Sorge darstellt.
Analyse
Vorweg: Die Anzahl der Fragen in den Flugfunk-Fragenkatalogen ist seit Jahren unverändert. So gibt es für BZF und BZF E 261 und für das AZF insgesamt 289 Fragen.
Schaut man sich die Änderungen bei den Fragen für das BZF I/II der letzten Jahre einmal im Detail an, fällt auf, dass Fragen praktisch nie komplett gegen unbekannte Aufgaben ausgetauscht wurden. In der Regel beschränken sich die Urheber*innen der Fragenkataloge auf Änderungen einzelner Formulierungen in einer überschaubaren Anzahl an Fragen.
So wurden im Jahr 2022 neun Fragen, 2023 sieben und 2024 ebenfalls neun Fragen geändert. Dabei ersetzte lediglich 2023 eine einzige neue Frage eine Aufgabe des Vorgängerkatalogs. Ganz neu war die Frage jedoch im Grunde auch nicht, da sie nach der richtigen Übersetzung eines Rufzeichens in das Buchstabieralphabet fragt. So eine Frage gab es bereits im alten Katalog – nun gab es zwei davon.
Ein Beispiel für eine schon beinahe spektakuläre Änderung gab es 2023, als sich die Rufzeichen unkontrollierter Flugplätze ohne AFIS änderten. Diese wurden bislang mit dem Zusatz INFO gerufen. Im Einklang mit internationalen Standards werden diese Funkstellen inzwischen mit dem Zusatz RADIO kontaktiert. Also zum Beispiel „LANGEOOG RADIO“ statt früher „LANGEOOG INFO“. So wurde dann einige Zeit, nachdem die DFS die entsprechende NfL veröffentlicht hatte, auch der BZF-Fragenkatalog angepasst (Fragen 54, 54 und 83). (Zum Zeitpunkt der Aktualisierung durch die BNetzA war ich bereits von Nutzer*innen darüber informiert worden, dass meine App nicht mehr aktuell sei …)
Viele andere, kleinere Änderungen fallen beim Bearbeiten des Fragenkatalogs möglicherweise gar nicht erst auf. Im Zweifel können diese Fragen aber meist hervorragend im Ausschlussverfahren beantwortet werden, denn häufig wird nur die Formulierung der Frage oder der richtigen Antwort angepasst.
Fazit
Zwar werden durch die BNetzA gelegentlich neue Fragenkataloge veröffentlicht, die Inhalte entsprechen aber in der Regel weitestgehend den jeweiligen Vorgängerversionen. Oft werden lediglich einige Formulierungen geändert. Du musst also eigentlich nicht fürchten, durchzufallen, nur weil du noch mit der „alten“ Version des Fragenkatalogs gelernt hast.
Um die theoretische BZF-Prüfung zu bestehen, müssen von 100 Fragen 75 richtig beantwortet werden. Man darf sich also ganze 25 Fehler erlauben – deutlich mehr als üblicherweise Fragen geändert werden.
Wer sich dennoch doch große Sorgen macht, hat immer die Möglichkeit, den aktuellen Fragenkatalog über die Website der BNetzA herunterzuladen und zu schauen, ob einem die dort gestellten Fragen unbekannt vorkommen.