Der ICAO-Sprachtest

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Den ICAO-Englisch-Test müssen Luftfahrzeugführer*innen absolvieren, die auch am Flugfunk in englischer Sprache teilnehmen möchten. Dies betrifft neben ambitionierten Freizeitfliegerinnen und Hobbypiloten hauptsächlich solche, die auch nach Instrumentenflugregeln unterwegs sind, da dabei auch in Deutschland eine Kommunikation auf Englisch vorgeschrieben ist.

Die Prüfung gliedert sich in einen Hörverständnis-Teil und ein Gespräch. Lesekompetenz und schriftlicher Ausdruck werden nicht geprüft, da es bei der ICAO Language Proficiency allein um die Beurteilung der Fähigkeiten im Funk und der mündlichen Kommunikation mit anderen Personen am Flugplatz geht.

Der Hörverständnis-Test

Im Hörverständnis-Teil hört der Bewerber einige Texte mit Luftfahrtbezug und muss dabei einige Multiple-Choice-Fragen beantworten, die sich auf diese Sprachproben beziehen. Mindestens 75 % der Antworten müssen korrekt zugeordnet sein, um den Test zu bestehen.

Das Prüfungsgespräch

In einem Prüfungsgespräch werden die Sprechfertigkeiten des Bewerbers auf den Prüfstand gestellt. Dieser Abschnitt gliedert sich wiederum in drei Teile.

Zunächst beantwortet die Bewerber etwa zwei Fragen zu seinem persönlichen Hintergrund in der Luftfahrt. Hierauf kann man sich wunderbar vorbereiten. Dabei sollte man folgende Fragen berücksichtigen:

  • Seit wann fliegst du?
  • Welche Flugzeuge fliegst du?
  • Wo hast du ggf. deine Ausbildung absolviert?
  • Übst du einen Luftfahrtberuf aus oder absolvierst du ein entsprechendes Studium oder eine einschlägige Ausbildung?

Wie auch bei vergleichbaren Sprachtests dienen diese einleitenden Fragen vor allem dazu, das Eis zu brechen und die geprüfte Person etwas zu beruhigen.

Anschließend legen die Prüfer*innen eine Fotografie vor, die eine außergewöhnliche Situation in der Luftfahrt abbildet. Das kann z. B. ein verunglücktes Flugzeug sein. Der Bewerber wird gebeten, das Bild zu beschreiben. Außerdem werden einige weitere Fragen gestellt, die sich auf das Foto beziehen. Bei einem Unfall könnten die Prüfer*innen darum bitten, über den Unfallhergang zu spekulieren. Hier lohnt es sich, vorab zu wiederholen, welche Satzbausteine beim Beschreiben von Abbildungen hilfreich sind. Auch sollte man die englischen Namen der wichtigsten Flugzeugteile kennen.

Zum Schluss muss die Bewerberin oder der Bewerber noch einige weitere Fragen diskutieren. Diese können zusammenhangslos wirken. Wichtig ist, dass man sich dadurch nicht verunsichern lässt und sich bemüht, sinnvolle Antworten zu geben. In der Prüfung geht es um die sprachlichen Fähigkeiten. Die persönliche Meinung zu den besprochenen Themen oder die korrekte Wiedergabe technischer Inhalte steht nicht im Vordergrund.

Besonderheiten bei der Prüfung zu Level 6

Die Prüfung zu Level 6, dem höchsten Level, unterscheidet sich leicht von den oben beschriebenen Prüfungen zu Level 4 und 5. Hier wird vom Bewerber noch mehr freie Rede gefordert. (Für eine detaillierte Erklärung der Niveaustufen siehe hier.)

Material zur Vorbereitung

Wer sich auf die Prüfung vorbereiten möchte (was dringend empfohlen ist), kann sich Unterlagen einer Modellprüfung von der Webseite des Luftfahrt-Bundesamtes herunterladen. Die tatsächlichen Unterlagen in der Prüfung können sich abhängig von der Language Testing Organization von diesem Beispiel leicht unterscheiden, doch sie dient allen Organisationen in Deutschland als Vorlage.