Headset: Aktiv vs. passiv

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Wer vom Unterrichtsraum ins Cockpit wechselt, wird in Motorflugzeugen ein Headset benötigen, um am Funk teilzunehmen. Ob man als Schüler*in schon zu Beginn der praktischen Ausbildung ein eigenes Headset kaufen muss, hängt von der Flugschule ab. In manchen Schul- und Chartermaschinen sind Kopfhörer vorhanden, doch es gibt auch Vereine, die ihre Flugzeuge aus hygienischen Gründen nicht damit ausstatten. So oder so kann es sinnvoll sein, ein Headset zu besitzen, an das man gewöhnt ist und mit dem man gut klarkommt. Ob es sich dabei um ein sogenanntes „aktives“ oder ein „passives“ Headset handeln sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Passive Cockpit-Headsets

Im Cockpit tragen die Besatzungsmitglieder einerseits Headsets, damit sie beim Funken nicht umständlich mit einem Mikrofon hantieren müssen. Viel wichtiger ist aber die Eigenschaft des Headsets als Schallschutz, der den Lärm von Motor und Propeller dämpft und gleichzeitig den empfangenen Funk über eingebaute Kopfhörer in angenehmer Lautstärke wiedergibt.

Passive Headsets wirken ähnlich wie der Gehörschutz, der auf Baustellen getragen wird: Eine mit schalldämmendem Material ausgekleidete Kunststoffkapsel legt sich dabei fest um die Ohrmuschel. In den Kapseln von Cockpit-Headsets sind zusätzlich Lautsprecher verbaut. Um das Headset zu verwenden, genügt es, dieses an die dafür vorgesehenen Buchsen im Flugzeug einzustecken, Batterien werden nicht benötigt.

Aktive Luftfahrt-Headsets

Bei aktiven Headsets wird eine meist etwas schwächer ausfallende passive Schalldämmung mit einer elektronischen Geräuschreduzierung kombiniert. Dazu wird in die Kopfhörer ein Tonsignal eingebracht, das die störenden Umgebungsgeräusche auslöscht. Dieses Signal nennt man „Antischall“. In „Noise Cancelling Earphones“ ist dieses Prinzip heute auch im Unterhaltungsbereich weit verbreitet.

Premium-Modelle bieten zudem die Möglichkeit, das Headset z. B. per Bluetooth parallel zum Funkgerät auch mit einem Smartphone zu betreiben. So könnte im Flugzeug telefoniert oder Musik gehört werden, auch wenn die Sinnhaftigkeit dieser Handlungen während des Fluges bezweifelt werden darf.

Fazit

Aktive Cockpit-Headsets bieten eine hervorragende Tonqualität und sind dabei oft etwas angenehmer zu tragen als vergleichbare passive Headsets. Dafür sind sie auch sehr teuer und ihre Batterien müssen regelmäßig gewechselt bzw. ihre Akkus aufgeladen werden. Ist die Batterie leer, entfällt die Geräuschreduktion per Antischall. Der Funk ist dann je nach Modell und Flugzeug deutlich schlechter zu verstehen.

Dieses Problem hat man bei passiven Headsets nicht. Sie funktionieren immer gleich gut. Um eine ausreichende Schalldämmung zu gewährleisten, sind sie häufig etwas klobiger und schwerer als aktive Headsets. Doch auch ein passives Headset kann gute Dienste leisten.