Kniebrett: Ordnung im Cockpit

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„Aviate, navigate, communicate“ ist ein Spruch, den man häufig in Flugschulen hört, wenn es um die Priorisierung der verschiedenen Aufgabenfelder im Cockpit geht. Um zumindest die Navigation und die Kommunikation zu erleichtern, benutzen viele Flieger*innen ein sogenanntes Kniebrett. Dabei handelt es sich um ein kleines Klemmbrett, das mit einem Gummiband (z. B. mit Klettverschluss) am Oberschenkel fixiert wird. So hat man jederzeit eine Schreibunterlage parat. Zwar können sich erfahrene Flieger*innen gut Informationen merken und viele Funksprüche zurücklesen, ohne sie notiert zu haben. Doch am Anfang der Luftfahrtkarriere fällt dies in der Regel noch schwer. Sie sind schließlich noch sehr mit „aviate“, dem eigentlichen Fliegen des Flugzeugs, beschäftigt.

Die meisten Kniebretter bieten Platz für Zettel im DIN-A5-Format. Es ist auch üblich, Anflugkarten auf das Brett zu klammern. Oft ist auch eine Schlaufe als Halterung für einen Stift vorhanden. Übrigens ist es ratsam, einen Bleistift mit in den Flieger zu nehmen. Im Gegensatz zu Kugelschreibern können Bleistifte nicht eintrocknen. Und ein dicker Kinderbleistift schreibt sogar dann noch ein wenig, wenn er eigentlich angespitzt werden müsste oder die Mine gar abgebrochen ist. Außerdem ruinieren auslaufende Kugelschreiber die edlen Ledersitze.

Am Anfang ist das Kniebrett noch etwas ungewohnt und stört in einigen Situationen. Bei großen Ruderausschlägen haut das Steuerhorn gegen die Schreibunterlage. Doch man gewöhnt sich daran und lernt schnell, in welcher Position das Brett am besten am Bein festgeschnallt werden kann.

Flugschüler*innen müssen während ihrer Ausbildung üblicherweise mit Papierkarten arbeiten. Später wechseln jedoch viele auf Tablets mit spezieller Navigationssoftware. Daher gibt es inzwischen auch Kniebretter, die für Tabletcomputer geeignet sind. Das Brett auf dem Oberschenkel wird man also nicht so schnell los.